Der Streamingmarkt bleibt in Bewegung und erneut sind es die Preise, die für Gesprächsstoff sorgen. Nach Netflix, Disney+ und anderen internationalen Anbietern erhöht nun auch RTL+ seine Abo-Kosten. Ab Mitte Januar 2026 gelten neue Preise und eine überarbeitete Abo-Struktur, die für viele Kundinnen und Kunden spürbare Veränderungen mit sich bringt. Dabei geht es nicht nur um höhere Monatsbeträge, sondern auch um neue Tarifnamen und gestrichene Leistungen.
Neue Preise ab Januar 2026
RTL+ passt seine Preisstruktur zum Jahresbeginn an und führt künftig vier statt drei Abomodelle. Der Einstieg bleibt zwar gleich, doch alle höherwertigen Pakete werden teurer oder inhaltlich verändert.
Das Basis-Abo bleibt bei 5,99 Euro pro Monat. Es richtet sich weiterhin an Sparfüchse, bietet jedoch nur eingeschränkte Funktionen. Werbung gehört hier fest dazu, paralleles Streaming ist nicht möglich und auch Downloads sowie Live TV oder Sport sind ausgeschlossen.
Das bisherige Premium-Abo steigt um einen Euro und kostet künftig 9,99 Euro im Monat. Enthalten sind Live TV, Sportübertragungen, Download-Funktionen und nun auch zwei parallele Streams. Werbung bleibt allerdings Teil des Angebots, wenn auch laut RTL in reduzierter Form.
Abschied vom Max-Abo
Die größten Änderungen betreffen das bisherige Max-Abo. Dieses verschwindet in seiner bisherigen Form vollständig. Stattdessen teilt RTL+ die Leistungen auf zwei neue Tarife auf.
Der neue Tarif Premium werbefrei kostet 12,99 Euro pro Monat und bietet alle bekannten Premium-Funktionen ohne Werbeunterbrechungen. Der bisher enthaltene Musikdienst Deezer fällt hier jedoch weg.
Wer weiterhin Filme, Serien und Musik in einem Paket nutzen möchte, muss künftig zum neuen RTL+ Musik Abo greifen. Dieses kostet 14,99 Euro im Monat und entspricht inhaltlich am ehesten dem früheren Max-Modell. Damit wird das Komplettpaket spürbar teurer als bisher.

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Warum RTL+ die Preise erhöht
Als Begründung verweist RTL Deutschland auf den deutlichen Ausbau des Angebots in den vergangenen Jahren. Serien, Shows, Sportrechte und exklusive Inhalte verursachen steigende Kosten, die man nun teilweise an die Abonnenten weitergibt. Henning Nieslony, Chief Streaming Officer bei RTL Deutschland, betonte, dass man sich im Wettbewerb behaupten und das Angebot weiter ausbauen wolle.
Hinzu kommen strategische Ziele. RTL+ soll möglichst schnell profitabel werden. Bis Ende 2026 peilt das Unternehmen rund acht Millionen Abonnenten an. Aktuell liegt man bei etwas mehr als sechs Millionen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen dabei helfen, diese ambitionierten Ziele zu erreichen und künftige Investitionen zu stemmen.
Konkurrenzdruck wächst weiter
Die Preiserhöhung kommt zu einem sensiblen Zeitpunkt. Mit HBO Max startet Anfang 2026 ein weiterer starker Konkurrent auf dem deutschen Markt. Auch Netflix, Disney+ und Amazon Prime Video kämpfen um zahlende Kundschaft. In diesem Umfeld könnte jeder Euro mehr entscheidend sein, ob Nutzerinnen und Nutzer bleiben oder kündigen.
RTL+ verzichtet künftig zudem auf den Zusatz Max im Tarifnamen, um Verwechslungen mit HBO Max zu vermeiden. Ein kleines Detail, das zeigt, wie dicht der Wettbewerb inzwischen geworden ist.
Was Abonnenten jetzt wissen sollten
Fest steht: Wer beim Basis-Abo bleibt, zahlt weiterhin 5,99 Euro. Alle anderen müssen sich ab Mitte Januar 2026 auf höhere Kosten oder geringere Leistungen einstellen. Besonders Musikfans trifft die Umstellung, da Deezer künftig nur noch im teuersten Paket enthalten ist.
Ob die neue Preisstruktur langfristig aufgeht oder Kundinnen und Kunden eher abschreckt, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist jedoch schon jetzt: Die Zeit der günstigen Streaming-Abos ist auch bei RTL+ endgültig vorbei.
